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Die Gutleutkapelle - Wertvolle Fresken erzählen die Heilsgeschichte

Es lohnt sich ein Abstecher zur Gutleutanlage außerhalb der Stadt. Sie besteht aus dem Gutleuthaus, dem Elendshaus sowie der Gutleutkapelle und liegt im Osten der Großen Kreisstadt Mosbach. Abgelegen von der Stadt entstand vermutlich im späten Mittelalter das Gutleuthaus als Heimstätte für Leprakranke. Da besonders im 13. und 14. Jahrhundert die Lepra als Volksseuche verbreitet war, stammen diese Häuser aus dieser Zeit.
Gutleutkapelle
 Mosbach. Gutleutkapelle
Wegen der Ansteckungsgefahr lagen die Häuser außerhalb der bewohnten Orte. Die Leprakranken lebten in Abgeschiedenheit in einem von Mauern umgebenen Wohnbezirk meist mit einer kleinen Kirche oder Kapelle. Entstanden ist die Gutleutkapelle zwischen 1430 und 1440. Was die Kapelle so wertvoll macht, sind ihre Wandmalereien an den Wänden des Kirchenschiffes und an der Decke des Chores. Der so genannte Bildteppich an der nördlichen Seitenwand erzählt in zwölf Bildern die Passion Christi und in vier Bildern seine Verherrlichung.

Der Zyklus beginnt in der rechten oberen Ecke mit der Darstellung der Todesangst Christi am Ölberg. Der Einzug in Jerusalem, die Fußwaschung und das Abendmahl fehlen in der Bilderfolge. Von links nach rechts folgen der Verrat, die Gefangennahme das Verhör vor Kaiphas ,Christus vor Pilatus, die Geißelung und Dornenkrönung. In der zweiten Zone folgen von links die Handwaschung des Pilatus, das Tragen des Kreuzes, die Kreuzigung, die Kreuzabnahme und die Grablegung. Zwischen der zweiten und dritten Zone befindet sich inmitten eines Abschlussstreifens die Jahreszahl 1496, womit eine einwandfreie Datierung der Bilderfolge vorgenommen werden kann. Die dritte Zone erzählt in Bildern über die Verherrlichung Jesu: Auferstehung, Himmelfahrt, Sendung des Heiligen Geistes, Weltgericht. In der Leibung des Fensters entdeckt man die Figur des heiligen Jakobus mit weißem Gewand und grünem Mantel, der sowohl auf der Brust eine Muschel trägt und auch eine solche in seiner linken Hand hält.

Muschel-Rötelzeichnung
 Mosbach. Gutleutkapelle,
 Muschel-Rötelzeichnung
Auf der südlichen Triumphbogenwand erkennt man die Mutter Gottes mit dem Kind zwischen Petrus und dem Bischof Kilian. Über dem östlichen kleinen Fenster der Südwand ist innerhalb einer Rahmung mit geometrischem Muster das Martyrium der Zehntausend dargestellt. Oben steht der Erzengel Michael mit der Seelenwaage, in der Mitte der heilige Andreas, unten die heilige Ursula von Köln mit ihren Jungfrauen auf einem Schiff. Über der zugemauerten Tür ist die lebensgroße Darstellung des Christopherus aufgemalt. Im Chorraum ist die Malerei auf die Decke konzentriert. In den mit vier Sternen besetzten Gewölbefenstern erscheinen die Evangelistensymbole mit Spruchbändern: Mathäus als Engel, Markus als Löwe, Lukas als Stier, Johannes als Adler. In der Kapelle haben wohl Pilger Rötelgraffitis von Jakobsmuscheln und Aachenhörnern hinterlassen.

Auf dem Elz-Wander- und Radweg geht es nach Neckarelz. Das "Tempelhaus" (vor 1300) war wahrscheinlich eine staufische Tiefburg. Historiker vermuten auch keltische und römische Ursprünge. Gesichert ist, dass das älteste bestehende Gebäude der Großen Kreisstadt sich von 1302 bis 1350 im Besitz des Johanniterordens befand, der hier eine Kommende besaß und ein Hospiz betrieb. Spätere Benutzer, darunter verschiedene Fürsten der Region, nutzten die Burg in verschiedenster Weise, u.a. als Strohlager. Seit 1707 dient das Wahrzeichen des Stadtteils Neckarelz als katholische Kirche. Daneben steht heute das Bildungshaus zum "Bruder Klaus".
Altes Schloss - Neckarbischofsheim
 Neckarbischofsheim. Altes Schloss
Auf der anderen Seite des Neckars führt der Weg weiter über Obrigheim, Asbach, Daudenzell, Aglasterhausen, Helmstadt-Bargen, Neckarbischofsheim. Sehr schön liegt das Städtchen im Tal des Krebsbachs kurz vor dessen Einmündung in den Schwarzbach am Übergang vom Kleinen Odenwald in den Kraichgau. Über die Jahrhunderte hinweg haben sich eine Reihe sehenswerter Baudenkmäler erhalten, die eine reiche geschichtliche Vergangenheit widerspiegeln: Das Alte Schloss, das Neue Steinhaus, die Totenkirche, der fünfeckige Hohe Turm, die Stadtmauer.

Etwas abseits des Jakobswegs liegt die Gemeinde Waibstadt. Doch lohnt sich ein Abstecher, weil dort eine sehenswerte Pfarrkirche und eine Marienkapelle stehen. Die neugotische Kirche aus dem Jahre 1868 wird "Dom des Kraichgaus" genannt. Die aus rotem Sandstein erbaute Marienkapelle aus dem 16. Jh. genoss im späten Mittelalter als besonderer Gnadenort hohes Ansehen und zog als Sitz einer Rosenkranzbruderschaft jährlich Hunderte von Pilgern an. In Sinsheim stößt die Nordroute auf die Südroute.

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