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Speyer - eine bedeutende Pilgerstadt

Speyer, ein bedeutender Marienwallfahrtsort, zog im Mittelalter nicht nur Jakobspilger an, sondern war auch Station von Rom- und Jerusalempilgern. Speyer als Station auf dem Weg nach Rom wird erstmals im Pilgerbericht des isländischen Abtes Nikolaus im 12. Jahrhundert und im Bericht des Albert von Stade aus dem frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Besonders zahlreich sind jedoch die Spuren, die in der Stadt auf die Jakobspilger hinweisen.

Die Jakobsgasse (heute Heydenreichstraße) führte direkt zur mittelalterlichen Kirche St. Jakobus (nach 1250 erbaut), die vor 1296 zur Pfarrkirche erhoben wurde. Als Vorgängerbau ist für das Jahr 1180 eine gleichnamige Kapelle belegt. Die Kirche wurde 1689 zerstört und 1838 abgetragen. Auf dem Platz entstand die neue Synagoge, die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört wurde. Heute erinnert dort eine Gedenkstätte an die Deportation und Ermordung jüdischer Mitbürger. Von der Kirche erhalten ist ein Säulenstumpf. Möglicherweise stammt auch die Skulptur einer Pilgerkrönung aus der Jakobskirche. Beide Kunstwerke sind Ausstellungsstücke im Historischen Museum der Pfalz/Speyer. Bei der Jakobskirche bestanden vermutlich eine Klause und eine Herberge, die der Aufnahme von Pilgern dienten.

Seit dem 19. Jahrhundert existiert in der Heydenreichstraße ein Jakobsbrunnen mit einer Reliefdarstellung des Jakobskampfes; dieser Brunnen steht jedoch nicht in Bezug zu der im Mittelalter benachbarten Jakobskirche. An den Pilgerpatron Jodokus/Jost erinnert eine Hausfigur des Heiligen Jost von 1462, die heute ihren Platz im Historischen Museum der Pfalz hat. Am ursprünglichen Standort in der Nähe des Königsplatzes befindet sich heute eine Kopie.

In der Stadt gab es eine Jakobusbruderschaft. Das Stadtarchiv verwahrt ein Siegel der Bruderschaft von 1418. Es zeigt Jakobus mit Muschelhut und Stab. Ein weiteres Siegel stammt von 1516. Darauf sieht man zwei gekreuzte Pilgerstäbe belegt mit einer Muschel. Bei diesen Bruderschaften handelt es sich im weiteren Sinn um eine Bruderschaft mit dem Apostel Jakobus als Patron. Im engeren Sinn bezeichnet es aber eine Bruderschaft, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Wallfahrt nach Santiago de Compostela stand. Die Bruderschaften setzten sich meist aus ehemaligen Santiagopilgern zusammen, die Hospize für Pilger unterhielten. Mit seinem Gnadenbild der Gottesmutter war auch der Dom ein bedeutendes Wallfahrtsziel, das wohl von allen durchreisenden Pilgern aufgesucht wurde. Zusätzlich gab es im Dom einen Jodokus-, Maria-Magdalena-, Philippus- und Jakobusaltar.

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