Apostel Jakobus
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Bad Wimpfen - wo sich Vergangenheit und Gegenwart berühren

In Jagstfeld erreichen wir das Neckartal und dann über die Eisenbahnbrücke die alte Reichsstadt Wimpfen auf dem westlichen Neckarufer. Zahlreiche historische Bauten prägen das Stadtbild. Das Ritterstift St. Peter in Wimpfen im Tal (10. Jh. - 1803) liegt inmitten des einstigen Römerkastells und wurde vermutlich an der Stelle eines Göttertempels gebaut. Die Entstehung der Kirche liegt weitgehend im Dunkel, ein Kirchengebäude an dieser Stelle bestand vermutlich aber schon seit dem 7. Jh. als Teil eines Klosters und wird erstmals im Jahre 965 als Besitz des Bistums Worms erwähnt. Im 10. Und 11. Jh. wurde diese Kirche im Stil der frühen Romanik nach dem Vorbild der Aachener Königspfalz ausgebaut. Aus dieser Bauphase datieren noch die Westtürme mit dem dazwischen liegenden Westportal.
Ritterstift St. Peter in Wimpfen im Tal
 Bad Wimpfen im Tal. Ritterstift St. Peter
1269 wurde mit dem heutigen gotischen Bau begonnen weil die Kirche stark verfallen war. Französische Baumeister schufen ein Kirchengebäude im damals neuen Stil der Gotik, das sich aufgrund seiner baulichen und gestalterischen Merkmale mit Notre Dame in Paris und dem Straßburger Münster vergleichen lässt. Ganz im gotischen Baustil haben die Baumeister das Südportal von St. Peter gestaltet. Auf dem Mittelpfeiler des Südportals steht die Mutter Gottes mit dem Jesuskind. Das Tympanon zeigt als Halbrelief die Kreuzigungsszene, im Türgewölbe darüber sehen wir zwölf kleinere Apostelfiguren. Ganz oben in der Höhe, durch Säulen etwas versteckt, befindet sich unter den Heiligenfiguren der Außenfassade auch eine Skulptur des heiligen Jakobus (1269/70).

Wenn der Pilger die Kirche betritt, richtet sich sein Blick auf den Hochaltar, dessen Vorderseite mit Blendmaßwerkfenstern verziert ist. Daneben führt eine Tür in eine Kammer unter den Altar, wo einst Reliquien aufbewahrt wurden. Rechts neben dem Hochaltar steht ein spätgotisches Sakramentshäuschen mit reichen Verzierungen. Im Mittelalter wurde hier das Allerheiligste aufbewahrt. Das Konzil von Trient ordnete an, dass die Hostien künftig in einem Tabernakel auf dem Altar aufzubewahren seien. Damit war das Sakramentshaus überflüssig. Über dem Altar hängt ein wuchtiges Holzkreuz aus dem 15. Jahrhundert. Die Glasfenster im Chor sind zum Teil Nachbildungen von erhaltenen Originalen, einige Fenster wurden neu geschaffen, aber im Stil der alten Scheiben. Die Räume des ehem. Klosters, das heute vom Malteserorden als Exerzitienhaus geführt wird, dienen auch als Herberge für Jakobuspilger.

Von Kelten, Römern, Staufern zeugt die spannende Geschichte von Bad Wimpfen. Die keltischen Ursprünge schlagen sich wahrscheinlich im Namen der Stadt nieder, und die Römer hinterließen Einzigartiges wie den "Wimpfener Götterhimmel".
Blauer Turm -Bad Wimpfen
 Bad Wimpfen. Wahrzeichen "Blauer Turm"
Aus der Stauferzeit rührt das Baudenkmal, welches noch heute das Stadtbild bestimmt: die größte Kaiserpfalz nördlich der Alpen mit ihren markanten Türmen, dem Blauen Turm, dem Steinhaus, dem Hohenstaufentor und der Pfalzkapelle sowie den Arkaden des Palas. Wahrzeichen der Stadt ist der Blaue Turm. Um 1200 als westlicher Bergfried der staufischen Kaiserpfalz erbaut, diente er bis ins 19. Jahrhundert als Wachturm mit der wohl ältesten Türmertradition in Deutschland. Der Löwenbrunnen im Zentrum der Stadt wird gesäumt von herrlich restaurierten, mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Der Brunnen selbst stammt aus dem 16. Jahrhundert und zeigt das Stadtwappen und den Reichsadler.

Evangelische Stadtkirche
 Bad Wimpfen. Evangelische Stadtkirche
Die heutige evangelische Stadtkirche wurde in verschiedenen Bauabschnitten zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert erbaut. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche erhebt sich westlich der ehemaligen Kaiserpfalz auf einem Felssporn über dem Neckartal. Die Fundamente stammen allerdings von einer Kirche, die bereits in frühchristlicher Zeit errichtet wurde. Im Innern empfängt den Besucher zunächst das reich geschmückte Gewölbe einer spätgotischen Hallenkirche um das Jahr 1520. Das dreischiffige Langhaus mit einer Länge von sechs Jochen wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet und unter der Leitung eines bisher unbekannten Meisters ausgeführt. Überaus sehenswert ist die wertvolle Innenausstattung des Gotteshauses mit den Flügelaltären aus dem Spätmittelalter. Der Schrein des Quiriniusaltars umfasst die Skulpturen des heiligen Quirinius, flankiert von der heiligen Katharina und der heiligen Dorothea. Auf dem Altar des Chors steht ein Schrein aus dem Jahre 1519. Er umschließt Maria, die Mutter Jesu, die heilige Barbara und Apolonia, die den toten Jesus beweinen. Aber dann nehmen den Betrachter die Wandbilder der zwölf Apostel gefangen. Sie entstanden ab 1516. Auf dem Podium der Figuren ist das Glaubensbekenntnis fortlaufend zu lesen. Zum besonderen Schmuck des Chors zählen die Glasfenster. Sie wurden im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts nach dem Vorbild der entsprechenden Scheiben aus der Ritterstiftkirche in Wimpfen im Tal geschaffen.

Wimpfen lag am Schnittpunkt zweier bedeutender Handels- und damit auch Pilgerstraßen von Köln nach Rom und nach Santiago de Compostela. Darauf deutet eine bis ins 17 Jh. bezeugte überaus reich begüterte Jakobusbruderschaft. Einkehr dürften die Pilger im Ritterstift wie auch im Spital und im Dominikanerkloster gefunden haben. Im Dominikanerkloster befand sich auch eine kleine Jakobusreliquie. Bad Wimpfen ist aber auch ein anerkanntes Soleheilbad. Mit der Gründung der Saline und der dort gewonnenen Sole entwickelte sich Wimpfen zu einem gern besuchten Badeort.

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